Kotwasser beim Pferd – Ursachen, Behandlung & Tipps

Lesedauer: 6 Minuten | Veröffentlicht am 01.08.2025

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Kennst du das? Der Kot deines Pferdes sieht eigentlich normal aus, aber zusätzlich läuft eine bräunlich-wässrige Flüssigkeit aus dem After. Schweif und Hinterbeine sind verschmutzt, dein Pferd scheint sich unwohl zu fühlen und du fragst dich: Was steckt dahinter?

In solchen Fällen spricht man von Kotwasser. Dabei handelt es sich nicht um klassischer Durchfall, sondern um ein Zeichen dafür, dass im Verdauungssystem deines Pferdes etwas nicht stimmt. Die Ursachen sind vielfältig: Stress, Fütterungsfehler, Zahnprobleme oder eine gestörte Darmflora können Auslöser sein. Auch kleine Veränderungen wie Wetterumschwünge oder neues Heu spielen eine Rolle.

In diesem Blog erfährst du, was Kotwasser genau ist, welche Ursachen dahinterstecken können, und welche Maßnahmen helfen, damit dein Pferd sich bald wieder rundum wohlfühlt.

Was ist Kotwasser beim Pferd?

Kotwasser beim Pferd ist eine Verdauungsstörung, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann, man spricht daher auch von einer multifaktoriellen Ursache. Sie kann zwar sehr unangenehm und langwierig sein, ist aber gut regulierbar

Anders als bei Durchfall, bleibt die Form der Pferdeäpfel meist normal, zusätzlich läuft jedoch eine wässrige, bräunlich- trübe Flüssigkeit den After herunter.

Wichtig ist: Kotwasser ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Es zeigt an, dass im Verdauungstrakt deines Pferdes etwas nicht ganz stimmt, sei es durch Fütterungsfehler, Stress oder andere Auslöser. Auch wenn es meist kein akuter Notfall ist, solltest du Kotwasser nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gerade bei längerem oder wiederkehrendem Auftreten kann es ein Hinweis auf tieferliegende Gesundheitliche Probleme sein und sollte daher beobachtet und abgeklärt werden.

Ursachen & Auslöser

Kotwasser kann viele verschiedene Ursachen haben und oft ist es nicht nur ein einzelner Auslöser, sondern das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Besonders häufig spielt die Fütterung eine zentrale Rolle: Zu viel Kraftfutter, ein hoher Zucker oder Stärkegehalt, minderwertiges Heu oder plötzliche Futterwechsel können die empfindliche Darmflora deines Pferdes aus dem Gleichgewicht bringen.

Auch Stress hat großen Einfluss auf das Verdauungssystem. Ein Stallwechsel, Transport, Veränderungen in der Herde oder ein ungewohnter Trainingsalltag können bei sensiblen Pferden Verdauungsprobleme auslösen. Ebenso reagieren manche Tiere empfindlich auf Witterungsschwankungen, Parasitenbefall oder Probleme mit der Zahngesundheit, denn wer nicht richtig kauen kann, kann auch nicht richtig verdauen.

Ein weiterer häufiger Auslöser ist eine gestörte Darmflora, zum Beispiel nach einer Wurmkur, einer medikamentösen Behandlung oder bei unausgewogener Ernährung. In einigen Fällen kann auch eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen bestimmte Futterbestandteile vorliegen, die zu Reizungen im Darm führt und Kotwasser begünstigt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die gute Nachricht: In vielen Fällen lässt sich Kotwasser gut in Griff bekommen, vor allem wenn du die Auslöser erkennst und gezielt darauf reagierst. Ein erster wichtiger Schritt ist oft eine Futteranpassung. Hoch verdauliches Raufutter, langsame Futterumstellungen und der Verzicht auf Zucker und stärkereiches Kraftfutter entlasten den Darm und unterstützen eine gesunde Verdauung.

Zusätzlich können Probiotika und Präbiotika helfen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Diese Ergänzungsfuttermittel fördern gezielt „gute“ Bakterien im Darm und stabilisieren die Verdauung auf natürliche Weise. Auch das Thema Stressreduktion spielt eine wichtige Rolle: Ein geregelter Tagesablauf, ausreichend Bewegung, feste Futterzeiten und soziale Stabilität in der Herde können viel bewirken.

Wenn die Symptome trotz aller Maßnahmen über längere Zeit bestehen bleiben oder sich verschlimmern, solltest du unbedingt den Tierarzt hinzuziehen. Er kann gezielt untersuchen, ob eine organische Ursache oder ein anderes gesundheitliches Problem dahintersteckt und die passende Behandlung einleiten.

Welche Hausmittel können helfen?

Nicht immer ist gleich eine aufwendige Behandlung nötig. In vielen Fällen lassen sich leichte Beschwerden auch mit einfachen Hausmitteln unterstützend lindern. Natürlich ersetzen diese keine tierärztliche Diagnose, können aber dabei helfen, den Darm zu beruhigen und die Verdauung sanft zu regulieren, besonders dann, wenn Kotwasser stressbedingt auftritt oder durch kleinere Fütterungsschwankungen ausgelöst wurde.

Flohsamenschalen

Ein bewährtes Mittel aus dem Stallalltag sind Flohsamenschalen. Sie enthalten natürliche Schleimstoffe, die überschüssiges Wasser im Darm binden und gleichzeitig beruhigend auf die Darmschleimhaut wirken. Wichtig: Flohsamenschalen sollten immer gut eingeweicht verfüttert werden, um eine Verklebung im Verdauungstrakt zu vermeiden.

Heilerde

Heilerde kann dabei helfen, überschüssige Flüssigkeit im Darm zu binden, schädliche Stoffe zu neutralisieren und so die Verdauung sanft zu regulieren, besonders bei Kotwasser infolge von Stress oder Fütterungsschwankungen.

Leinsamen

Ein weiteres klassisches Hausmittel ist Leinsamen, ob ganz, geschrotet oder als Schleim zubereitet. Die darin enthaltenen Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm auf die Darmwand und fördern eine gesunde Verdauung.

Kamillentee

Auch ein lauwarmer Kamillentee, übers Futter oder Heucobs gegeben, kann bei einem gereizten Magen-Darm-Trakt beruhigend wirken.

Mash, Apfeltrester, Rote Beete

Darüber hinaus können Mash, Apfeltrester oder Rote Beete in kleinen Mengen helfen, den Verdauungstrakt in Schwung zu bringen, vor allem, wenn dein Pferd gerade sensibel auf Wetterumschwünge oder Futterumstellungen reagiert.

Das richtige Futter

Eine gesunde Verdauung beginnt mit dem passenden Futter, besonders bei Pferden, die zu Kotwasser neigen. Hochwertiges Raufutter sollte immer die Grundlage bilden und in ausreichender Menge über den Tag verteilt angeboten werden. Es hält die Darmflora im Gleichgewicht und unterstützt die natürliche Darmtätigkeit.

Ein Futterwechsel sollte stets schrittweise erfolgen, damit sich der Darm an die neue Fütterung gewöhnen kann. Kraftfutter sollte nur in kleinen, bedarfsgerechten Mengen gefüttert werden, vor allem wenn es viel Stärke oder Zucker enthält. Diese Bestandteile können Gärprozesse im Dickdarm fördern und das empfindliche Gleichgewicht stören. Bei leichtfuttrigen Pferden kann es sinnvoll sein, ganz auf besonders stärkehaltiges Kraftfutter zu verzichten.

Auch das Trinkverhalten spielt eine wichtige Rolle. Frisches Wasser sollte jederzeit frei zugänglich sein, auch im Winter, wenn viele Pferde weniger trinken. Eine unzureichende Wasseraufnahme kann die Verdauung verlangsamen und Kotwasser begünstigen.

Zur Unterstützung des Verdauungstrakts können Ergänzungen wie Mash oder ungezuckerte Rübenschnitzel hilfreich sein. Sie sind leicht verdaulich, fördern die Darmtätigkeit und wirken beruhigend. Auch ein ausgewogenes Mineralfutter gehört dazu, denn Nährstoffmängel können sich ebenfalls negativ auf die Verdauung auswirken.

Fazit: Mit einer durchdachten und schonenden Fütterung kannst du viel dazu beitragen, das Wohlbefinden deines Pferdes zu verbessern und Kotwasser vorzubeugen.

Wann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden

Auch wenn Kotwasser in vielen Fällen harmlos beginnt oder sich mit der Anpassung des Futters und Hausmitteln gut in den Griff bekommen lässt, sollten die Beschwerden nie auf die leichte Schulter genommen werden. Denn es gibt Situationen, in denen ein Tierarztbesuch dringend notwendig ist.

Spätestens dann, wenn die Symptome länger als eine Woche anhalten oder trotz einer Ernährungsumstellung und unterstützenden Maßnehmen nicht besser werden, solltest du dein Pferd Tierärztlich untersuchen lassen. Auch zusätzliche Anzeichen wie Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Antriebslosigkeit oder Kolikanzeichen sind Warnsignale, die dringend fachlich abgeklärt werden sollten.

Durch gezielte Untersuchungen, wie Kotanalysen, eine Kontrolle der Zähne oder Blutuntersuchungen kann der Tierarzt den Ursachen auf den Grund gehen und gegebenenfalls eine passende Behandlung einleiten. Besondres bei chronischen oder wiederkehrenden Kotwasser ist es wichtig, frühzeitig zu handeln, bevor sich weiterführende Gesundheitsprobleme entwickeln. Kurz gesagt: Lieber einmal zu früh als zu spät den Tierarzt rufen, denn Kotwasser ist ein Symptom das nicht ignoriert werden sollte.

Fazit: Kotwasser beim Pferd richtig behandeln

Kotwasser ist zwar kein Notfall, aber immer ein Zeichen dafür das im Verdauungssystem deines Pferdes was nicht richtig läuft. Wichtig ist, das eigene Pferd aufmerksam zu beobachten, um mögliche Verhaltensveränderungen frühzeitig zu erkennen, ganz gleich, ob die Ursache in der Fütterung, im Stress oder in Zahnproblemen liegt.

Mit einer bewussten, angepassten Fütterung, ausreichend hochwertigem Raufutter, einer guten Versorgung mit Mineralstoffen und einer stabilen Wasseraufnahme kannst du bereits viel zur Darmgesundheit beitragen. Unterstützende Hausmittel wie Flohsamenschalen, Leinsamen oder Heilerde können zusätzlich helfen, die Verdauung sanft zu regulieren. 

Wichtig ist: Beobachte dein Pferd genau und wenn die Beschwerden länger anhalten oder sich trotz aller Maßnahmen keine Besserung zeigt, solltest du nicht zögern, tierärztlichen Rat einzuholen. Eine gesunde Verdauung ist kein Zufall, sie beginnt mit der richtigen Haltung, einer durchdachten Fütterung und dem Gespür für das, was deinem Pferd guttut. So kannst du Kotwasser nicht nur behandeln, sondern im besten Fall dauerhaft vermeiden. Ein gesunder Darm bedeutet mehr als nur ein sauberes Hinterbein, er steht für das Wohlbefinden deines Pferdes.

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Die Autoren

Die Autoren von Waldhausen sind Experten im Bereich Reitsport und bringen ihre fundierten Kenntnisse sowie langjährige Erfahrung in unseren Texten mit ein. Durch ihre eigene Reiterfahrung und Expertise liefern sie authentische und praxisorientierte Inhalte, die auf jahrelanger Erfahrung basieren. Ziel ist es, Reitsportbegeisterte mit fundierten und hilfreichen Texten zu unterstützen, die sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Reiter sind.
Waldhausen Team

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